Sanierung + Umbau der Hamburger Kunsthalle
Glockengießerwall, Hamburg
mit ca. 10.400 qm BGF
für und mit ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG
Denkmalliste Hamburg Nr. 11845 + 11846
Die Hamburger Kunsthalle sollte durch umfangreiche Umbau-, Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten einer verbesserten Nutzung sowie einer zeitgemäßen Ausstrahlung zugeführt werden. Die Modernisierung betraf zahlreiche Bereiche des historischen und denkmalgeschützten Gebäudeensembles am Glockengießerwall, schwerpunktmäßig den 1869 fertiggestellten Ursprungsbau sowie den 1912 begonnenen Ergänzungsbau („Muschelkalkbau“). Neben baulichen und technischen Eingriffen auf allen Geschossen der Altbauten wurde die Planung unter Anderem mit inhaltlich organisatorischen Maßnahmen, einem neuen Ausstellungs- und Rundgangkonzept sowie informationstechnischen Neuerungen verwoben.Leitidee der Planung war die Neuorganisation der bisherigen Zugänge zu einem zentralen Haupteingang, der die zukünftig barrierefreie Erschließung der Sammlungsräume sowohl der Altbauten als auch der Galerie der Gegenwart aus der „Mitte des Ensembles“ ermöglicht.
Dazu wurde der ursprünglich angelegte Haupteingang an der Westseite des Gründungsbaus mit Blick auf Innen- und Außenalster reaktiviert und in großen Teilen wieder auf seine von Arkaden geprägte räumliche Erstfassung von 1869 zurückgebaut. Im vis-à-vis zur Galerie der Gegenwart wird der neue Haupteingang von einer Treppenanlage geprägt, welche die gesamte Breite der 7-jochigen Arkade aufnimmt und in die historischen Haupt- und Nebenvestibüle leitet. Die Foyerräume wurden für Kassen, Informationen, Bookshop und Gruppenräume ausgestattet und gestalterisch mittels polychromer Ausmalung in das historistische Gesamtkonzept des Ursprungsbaus integriert.
Der Olympiasaal wurde mit dem heutigen Saal der Meisterzeichnungen wie in seiner Fassung von 1887 zusammengelegt und als Empfangs- und Versammlungsraum hergerichtet. Zur Erweiterung des Eingangsbereiches und zur besseren Orientierung entstand durch die Restrukturierung von Nebenräumen im Untergeschoss entlang des „Jenny-Holzer-Ganges“ ein neues, von Tonnengewölben geprägtes Zwischenfoyer als Bindeglied zwischen Gründungsbau, Hubertus-Wald-Forum und Galerie der Gegenwart. An der nördlichen Gebäudeseite des Gründungsbaus wurde ein viergeschossiger Ergänzungsneubau als zentraler Sitz für die Direktion, Kuratoren und Restauratoren errichtet. Eine Reihe kleinerer Maßnahmen wie die Umstrukturierung zahlreicher Funktionsräume im Untergeschoss der Altbauten vervollständigen und optimieren die Nutzungszusammenhänge „hinter den Kulissen“.
Im Rahmen der Modernisierung wurden auch die Sammlungsräume sowie das Depot saniert und modernisiert. Die Neugestaltung der Sammlungsräume folgt der im „Muschelkalkbau“ angelegten Idee des Kunstmuseums als Zweckgebäude in Abgrenzung zum Repräsentationscharakters des Gründungsbaus. Großformatige Holzböden, erneuerte Beleuchtung und ein neues Luftführungskonzept werten die Räume auf und fokussieren die Wahrnehmung der Kunst.