Neubau eines Bürogebäudes
Rödingsmarkt 20, Hamburg
mit ca. 10.500 qm BGF
für IVG Developement GmbH, Hamburg
Fertigstellung: 2011
Wettbewerb 2007, 1. Preis
Das Projekt wurde nach einem 2007 gewonnenen Wettbewerb zur Planung beuftragt und vereint ein Refurbishment der Bestandsimmobilie Rödingsmarkt 26 mit einem neungeschossigen Neubau am Rödingsmarkt 20 zu einem ca. 10.000 qm großen Bürokomplex mit arrondierender Ladennutzung im Erdgeschoß. Die städtebauliche Situation des Grundstückes ist von zwei Seiten geprägt: am Rödingsmarkt durch räumliche Dichte, den Verlauf der Hochbahntrasse und einem imposanten Blick auf die entstehende Elbphilharmonie im Kontext der Speicherstadt. Zur „Herrlichkeit“ am Alsterfleet wird der Blick auf den weiten Elbraum, das Wasser, die Neustadt und nicht zuletzt auf den Hamburger Michel inszeniert.
Im Rahmen der auf einem städtebaulichen Wettbewerb für das neue Quartier definierten planungsrechtlichen Vorgaben einer geschlossenen Bebauung, definiert sich der Entwurf als ein „städtebauliches Inlay“, eine präzise Veredelung die in ihrer baukörperlichen Nachbarschaft einen selbstbewussten Charakter entfaltet und die Potentiale der Lage ausnutzt. So wird der Bestandsbaukörper am Rödingsmarkt im Staffelbereich des Stellahauses zugunsten eines homogenen Gesamteindrucks des Stadtkörpers rückgebaut. Die oberhalb dieses Rücksprungs enstehende Fassade verbindet sich mit dem nördlichen Neubauteil in einer durchgängigen und der Elbphilharmonie zugewandten Gebäudeflucht. Die Entwicklungsgeschichte des Hauses bleibt sichtbar und wird am Gebäudeversprung mit einer Terrasse ausgestattet. Die zweischalige, plastisch durchgearbeitet und damit fast in „Bewegung“ geratene Fassade ist gestalterisch der Wahrnehmung aus dem engen Stadtraum sowie seiner Lage am Übergang zum offenen und von Wind und Wasser geprägtem Elbraum gewidmet. Dieses Motiv setzt sich über die Foyerwände die zum Alsterfleet an der Herrlichkeit leiten durch und ist hier aufgrund geringerer Lärmbelastung einschalig ausgeführt. Das Haus wird an seiner Alsterfleetseite von einer gläseren Halle geprägt, die die Vereinigung des Altbaus mit einem Neubau eindrucksvoll inszeniert. Die unterschiedlichen Geschoßhöhen beider Bauteile werden im Atrium über „schwebende“ Brückenkonstruktionen zusammengeführt. Von hier werden alle entstehenden Büros mit einprägsamen Blick auf den Michel erschlossen.