Herstellen der Fassade an historischer Position; Rückbau der bestehenden Arkade
Speersort 1, Hamburg
für Art Invest Real Estate, Hamburg
Fertigstellung: 2015
Das Pressehaus wurde 1938 nach den Plänen des Hamburger Architekten Rudolf Klophaus erbaut. Als Blockbebauung fügt es sich zwischen dem Kontorviertel und dem Speersort unweit der Petrikirche ein. Durch den Abriss des im Krieg zerstörtem, „Johanneums“ im Jahre 1950, wurde die Seitenfassde des Pressehauses zur Front des 2010 neu gestalteten Domplatzes, was zur exponierten Lage zusätzlich beiträgt.
Die mit rotem Backstein verkleidete Fassade des Pressehauses wird zur Straße hin durch Arkaden, welche ursprünglich geschlossen waren und erst Ende der 1970er Jahre geöffnet wurden, und gleichmäßig aufgereihten, mit Sandsteineinfassung versehenen Fenstern, in den Obergeschossen gegliedert. Das im Krieg zerstörte steile Walmdach wurde durch zwei Staffelgeschosse ersetzt. Zur Curienstraße hin wird durch die „U-Form“ des Pressehauses ein Innenhof gebildet. Während das Erdgeschoss hier aufgeweitet ist und hauptsächlich als Anlieferungszone für die Gewerbeeinheiten dient, ist die Fassade in den oberen Geschossen ebenfalls durch gleichmäßig aufgereihte Fenster gegliedert.
Das Schließen der Arkaden nimmt Bezug auf den historischen Zustand und führt zu Raumgewinn. Eingangsbereiche, Treppenhäuser und Aufzugsanlagen werden durch eine neue Gestaltung nicht nur optisch aufgewertet, sondern vermitteln somit auch ein einheitliches Erscheinungsbild mit hoher Qualität. Auch die einzelnen Büroeinheiten werden neu ausgebaut, um so individuellen und hochwertigen Ansprüchen gerecht werden zu können. Die erdgeschossige Innenhofbebauung erhält eine neue Fassade mit großzügiger Fensterverglasung und soll, im Zusammenhang mit einer ansprechenden Terrassengestaltung, ein einladendes Ambiente für gastronomische Nutzungen bieten.
Auf dem Dach der Innenhofbebauung entsteht ein prismenförmiges eingeschossiges Konferenzzentrum, welches vom Haupttreppenhaus im ersten Obergeschoss erschlossen wird. Dieses und ein dem Verlauf der Curienstraße folgender, runder, sechsgeschossiger Anbau im Bereich der Durchfahrt zum Kattrepel, sowie ein Neubau auf der gegenüberliegenden Straßenseite, fassen den Innenhof zu einer neuen Platzsituation zusammen.
Fotos: Dorfmüller Klier